Samstag, 30. Juni 2012

"Zeltplatz"-Abzocke bei den Geogames

Ein "Zelterlebnis" der besonderen Art darf ich gerade bei den Geogames erleben. Auf dem Messeparkplatz, Marke Autokino versuchten gestern hunderte Cacher ihre Zelte mit Heringen gegen den aufkommenden Wind zu sichern, bei 36° C im Schatten. Dummerweise besteht der Boden aus einer kleiner Schotterschicht unter der sich eine "gefühlte" Bodenschicht verbirgt. Mit herkömmlichen Heringen ist da nichts zu machen. Zum Glück hatte ich zufällig einen Zimmermannshammer im Auto mit dem ich auch nur 4 Heringe brauche bevor sich einer wenigstens um einige Zentimeter im Boden versenken lässt. Vom Veranstalter gibt es zwar Stahlnägel, aber nur 2 pro Person und das Problem wird dann auf den Zeltabbau verschoben.
Der Hammer kam dann bei morgendlichen Duschen. Über einem Miniwaschbecken befindet sich ein Duschkopf. Fertig. Dafür ist die Kabine aber so klein und die Anzahl der Hacken auf einen kleinen beschränkt. So ist garantiert, dass auch alle Klamotten samt Kulturbeutel klitschnass werden.
Und das ganze Vergnügen gibt es schon ab 15 €. Pro Übernachtung, pro Person.
Es ist klar, dass man mitten in Leipzip keinen Waldzeltplatz erwarten kann. Das improviserte Angebot ist anfürsich kein schlechtes. Wenn nur das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so extrem verschoben wäre...
Das Frühstück ist mit 5 € relativ günstig, aber dafür auch sehr dürftig und die Brötchen erinnern mehr an Pappe als an Backwaren. Aber das dürfte diejenigen, die jetzt gerade in der Schlange stehen wenig interessieren. Die ist nämlich auf über 50 Meter angewachsen.
Am gestrigen Abend traf ich befreundete Cacher, die sehr glücklich über ihre Campingsituation waren. Sie sind mit ihrem Wohnmobil auf dem Parkplatz nebenan, kostenlos, und schleichen sich nachts zum Duschen auf den Autokinoparkplatz. Ich lasse diese Idee mal unkommentiert.
Der Fairness halber sei erwähnt, dass Zelten und Frühstück nicht direkt von von Eventveranstalter angeboten wird sondern durch die Messe Leipzig.
Eine Herausforderung bleibt es trotzdem

Freitag, 15. Juni 2012

Wie man einen PlayAnywhere Wherigo schreibt

Voraussetzung: "Einstieg in Lua“

Abbildung 1. Aus zwei gemessenen Punkten lässt sich Abstand und Winkel bestimmen.
In diesem Tutorial wollen wir uns mit der PlayAnywhere (kurz PA) Variante der WIGs befassen. PlayAnywhere heißt hier, dass der Spieler festlegt, wo er das Cartridge spielen möchte.
Da wir die Zonen folglich nicht vorher bestimmen können, muss dies der Spieler tun.
Das Zauberwort lautet Player.ObjectLocation. Diese Funktion liefert uns ein ZonePoint Objekt, dass die Koors des aktuellen Spielstandortes Preis gibt.
Wir stecken uns folgendes Ziel: Der Spieler soll zwei Punkte festlegen, anhand deren wir dann ein Quadrat berechnen. Die Seitelänge des Quadrates ist der Abstand der beiden Koordinaten und die Verbindung zwischen Ihnen eine Seite des Vierecks.

Abbildung 2: Die erste Position wird gemessen
Wir geben eine MessageBox aus mit der Bitte zur ersten Position zu gehen. Sobald der OK-Button der MessageBox gedrückt wird, halten wir die aktuelle Spielerposition in der Variable position1 fest
So weit zu gut, eine Ecke des Quadrates ist bestimmt. Um die zweite Ecke zu bestimmen fügen wir, ebenfalls im "On clicked" Bereich der MessageBox eine zweite Nachricht ein und wiederholen so die Prozedur der Aufforderung und Messung.

Abbildung 3: Nachdem die zweite Position bestimmt wurde, werden die Ecken 3 und 4 errechent.
Nachdem die zweite Position in position2 gespeichert wurde beginnt die eigentliche Arbeit. Die vorgefertigte Funktion VectorToPoint, enthalten in der eingebundenen Wherigo-Bibliothek erwartet als Parameter zwei ZonePoint Objekte und berechnet Abstand und Winkel der beiden Positionen. Der Winkel wird in einem 360° Kreis gemessen (Osten 90°, Süden 180°, Westen 270° usw) und sollte uns von Peilungsaufgaben bekannt vorkommen. In Abb. 1 würde der Winkel bei etwa 340° liegen sollte.
Um es genau zu wissen, geben wir Abstand und Winkel in einer print Nachricht aus, die nur im Urwigo-Simulator, nicht auf dem WherigoPlayer (Oregon, WhereYouGo...) angezeigt wird. Da das Distance-Objekt d nicht automatisch in Meter angegeben wird, bestimmen wir den Wert mit d:GetValue"m".
Vorsicht: d:GetValue("m") ist zwar syntaktisch auch korrekt, funktioniert aber nicht auf allen WIG-Playern. Bei unserem Beispiel sieht die Ausgabe folgendermaßen aus:
Winkel 338.97394387323 Grad
Entfernung 49.227289103145 m
    
Als kleine Zwischenaufgabe wollen wir einen Wegpunkt bestimmen, der 5 Meter Richtung Osten von Position 1 entfernt ist. Dazu erzeugen wir mit Wherigo.Distance(5,'m') ein entsprechendes Distance-Object und mit Wherigo.TranslatePoint einen neuen ZonePoint, ausgehend von Position 1, 5 Meter in Richtung 90 ° gehend. Die Vektorrechnung aus der Schulzeit lässt grüßen.

Nun aber genug getestet, wir benötigen die dritte Ecke (oben rechts, siehe Abb. 4) unseres Quadrates. Was wir über diese Ecke wissen, ist, dass ihr Abstand zu Position 2 der gleiche ist, wie der zwischen 1 und 2. Beim Quadrat sind ja allen Seiten gleich lang. Für Wherigo.TranslatePoint haben wir also schon den Ausgangspunkt position2 und den Abstand d. Wie aber kommen wir zum Winkel b2 ? Diese Frage lässt sich recht schnell beantworten, wenn wir bedenken, dass die Innenwinkel eines Quadrates 90° sind. Winkel b2 ist also Winkel b zuzüglich 90°. Für den Fall, dass der Winkel größer als 360 wird, nehmen wir mittels Modulo den Wert zwischen 0 und 360. Mit dem so errechneten Winkel können wir Position 3 und von dort ausgehend wieder 90° weiter Position 4 errechnen. An der Zeile b3 = b2 + 90 sehen wir, dass wir die Modulo-Operation auch weglassen können, da die in lua genutzen Sinusfunktionen auch Winkel größer 360° vertragen.
Zuletzt setzen wir mit myZone.Points die vier bestimmten bzw. errechneten Position für unsere Zone myZone. Damit die Zonendarstellung im Wherigo-Player aktualisiert wird sollten wir die Sichtbarkeit der Zone mit myZone.Visible zuerst auf false und anschließend wieder auf true setzen.
!!! Damit ihr eure Zone mit myZone ansprechen könnt, müsst ihr bei der Definition der Zone in Urwigo nicht nur den Namen sondern auch den Identifier auf myZone setzen.

Abbildung 4: Unser Quadrat ist fertig und kann als Zone im PlayAnywhere-Cartridge genutzt werden.
Wir haben somit die Koordinaten der Zone auf den Standort gesetzt in dem der Spieler das Cartridge spielen möchte.
Das Handling mit Quadraten als Zone ist aber nicht zwingend erforderlich um einen PA zu erzeugen. Wenn die Zone ein Viereck sein soll, kann man auch die ersten 3 Ecken bestimmen lassen. Somit hat der Spieler auch eher eine Vorstellung wo sich das Spielfeld befindet und kann auch auf nicht rechtwinkligen Spielfeldern (wer weiß noch was ein Parallelogramm ist ?) die Zone definieren.

Abbildung 5: Bei der PA-Variante von Cachopoly werden alle 4 Ecken bestimmt und die Zwischenstationen ausgerechnet.
Ebenso denkbar ist, dass bei einem Spielfeld wie Cachopoly alle 4 Ecken gemessen werden. Hier werden die 4 Eckfelder (Homezone, Hochsitz, Parkplatz und Jäger) als Kreiszonen bestimmt und die Zwischenstationen (Muggelhausen, Filmdosenverleih, Stammtisch, Enigma...) berechnet, indem man den Winkel Homezone -> Hochsitz nimmt und von der Homezone aus 1/5, 2/5, 3/5 bzw. 4/5 der Entfernung für die Peilung mit Wherigo.TranslatePoint heranzieht. Grundgedanke ist aber immer, dass der Spieler genügend ZonePoints setzen muss, um das Spielfeld eindeutig aufzuziehen. Wer sich Spielfrust ersparen möchte, sollte im Cachelisting genau beschreiben was der Spieler gerade ausmisst. ("Setze mit Punkt A und B eine Gerade. Das Spielquadrat befindet sich anschließend rechts von dieser")

Donnerstag, 14. Juni 2012

Koordinateneingabe im Minutenformat

Voraussetzung: "Einsteigerkurs“

Abbildung 1: Koordinaten können auch im gewohnten Minutenformat eingegeben werden
Bis vor kurzem akzeptierte der Urwigo-Builder die Koordinaten nur im Dezimalformat hddd.ddddd eingegeben werden. (erste Zeile in Abb. 1).
Seit der Version 1.10 können die Koors auch im gewohnten Minutenformat DDD MM.MMM eingegeben werden (zweite Zeile), wobei man darauf achten muss die N und E weiterhin hinter der Koordinate stehen. (z.B 50 39.536N 7 27.280E).

Abbildung 2: Die eingegeben Koors werden automatisch ins Dezimalformat umgewandelt.
Sobald man jedoch das Koordinaten-Eingabefeld verlässt, werden die Werte automatisch ins Dezimalformat umgewandelt. Eine Kontrolle wird also schwierig. Vielleicht kann man in zukünftigen Versionen des Builders das angezeigte Format einstellen.
Eine Eingabe im Sekundenformat (z.B 50 39 32.148N 7 27 16.812E) wäre ebenfalls möglich.
Hier der Auszug aus dem ChangeLog des UrwigoBuilders:

*** Version 1.10
- it is now possible to enter coordinates in the 'deg min.min' and 'deg min sec.sec' format. 
  E.g. "N 51 17.575 E005 31.168",  "51 17 10.2N 5 31 2.3E" and variants

Sonntag, 10. Juni 2012

1:0 für die Natur

An diesem Wochenende hat nicht nur Fussballdeutschland gewonnen, auch die Natur ist gut weggekommen.
Nachdem am gestrigen Hauptkampftag auf der Geocaching-Konferenz viele Workshops zum Thema Geocaching und Natur angeboten und auch gut besucht waren, habe ich zum ersten Mal den Eindruck, dass sich Geocacher, Naturschützer, Jäger und Waldbesitzer aufeinander zu bewegen. Es ist jedenfalls ein Anfang gemacht.
Man kann eine solche Konferenz natürlich nicht in drei Sätzen zusammen fassen. Hauptresumee für mich war "Nehmt Rücksicht auf den Gegenüber (Natur, Jäger und Eigentümer) und sucht den Dialog mit den Betroffenen".
Als persönliche Konsequenz habe ich soeben zwei N@chtcaches von mir geschlossen, da ich mir hier überhaupt keine Gedanken über Natur- und Wildverträglichkeit gemacht hatte und den dadurch entstehenden Konflikten vorbeugen möchte.
Ich möchte hier auf keinen Fall den N@chtcache oder das Cachen im Wald an den Pranger stellen. Aber vielleicht schaffen wir es (oder zumindest immer mehr von uns) in Zukunft mehr auf Genehmigung, Naturschutzgebiete, Analyse der örtlichen Gegenheiten zu achten, anstatt nur das Veröffentlichen des nächsten eigenen Caches im Auge zu behalten.

Freitag, 1. Juni 2012

Noch schleppende Anmeldung bei der GecKo

Am übernächsten Wochenende (Fronleichnam) findet die GecKo in Schwerte statt. Trotz zahlreicher Angebote (Kletterkurs, Wherigo-Workshops, Bogenschießen, PublicViewing und vieles mehr) sehe ich erst 210 WillAttends auf der GC-Seite.
Da ich weiß, wie viel Arbeit und Aufwand das Orga-Team betreibt finde ich die Zahl ein wenig entäuschend. Klar werden noch einige Cacher unangemeldet erscheinen, aber ich hätte im Januar als ich von dem Event erfuhr deutlich über 500 Anmeldungen erwartet.

Liegt es daran, dass vor Kurzem bereits ein Ruhrpott-Mega stattgefunden hat oder ist bereits Sommerloch und Urlaubszeit?
Ich werde auf jeden Fall trotzdem das gesamte lange Wochenende dort verbringen und freue mich auf die LostPlaceDo Serie und viele weitere Cache- und Eventhighlights.

Für alle, die mehr über das Event wissen wollen folgt hier der offizielle Pressetext der Veranstalter:

GecKo – Multi Event der besonderen Art!


(GC3A99E)


In Schwerte findet vom 08.-10.06.2012 eine bundesweite Geocaching Konferenz (GecKo) statt und setzt sich mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen, Workshops und Vorträgen für umsichtiges und nachhaltiges Geocachen in der Natur ein. GecKo soll Info-Börse, Diskussionsforum und Event sein. Es wird interessante Diskussionsrunden geben, aber auch die Praxis soll nicht zu kurz kommen.


Geplant wird eine spannende Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gästen: Jäger, Umweltschützer, erfahrene Cacher und Reviewer werden ihre Argumente darlegen und erklären, wo es beim Geocaching zu Spannungen mit der Umwelt kommen kann, und wie es möglich ist zusammenzukommen, um an Lösungen für etwaige Konflikte zu arbeiten.


Auch die neue Plattform umweltcacher.de unterstützt die Konferenz mit einem Powerpoint-Vortrag und anschließender Fragerunde! Kai, der Pionier der neuen ‚Umweltcacher-Bewegung‘, wird von der Entstehung seiner Idee berichten. Er präsentiert live den wirklich spannend aufgebauten und klug durchdachten Internetauftritt dieses Projektes.
Angemeldet haben sich außerdem Geocacher aus dem Rheinland, welche diese Möglichkeit bereits jetzt eifrig nutzen, um gemeinsam CITOs auf die Beine zu stellen und weitere Ideen in Sachen Umweltschutz zu planen.


Ebenfalls auf der Agenda der Konferenz stehen einige Workshops, die sich sehen lassen können: Angefangen bei der Erstellung attraktiver Listings und einer Anleitung zum Wherigo programmieren, über naturkundliche Führungen, der ‚Live-Besichtigung‘ des Earthcaches GC1GJ1R und baumschonende Kletterworkshops, bis hin zur Hilfestellung beim Abspeichern von Kartenmaterial auf GPS-Geräte - um nur eine Auswahl zu nennen!


Eingebettet wird all das in ein unterhaltsames Rahmenprogramm. So soll es neben einem eigenen Kinderprogramm und einer Tombola auch ein ‚Cacher-Bingo‘ sowie am Abend ein Lagerfeuer mit ‚Logbrot‘ geben. Natürlich auch einen Markt der Möglichkeiten, wo Aussteller und Sponsoren alles anbieten, was das Cacherherz begehrt.


Spannend wird sicher auch das geplante Treffen für Blogger und Cacher, die Foren betreiben oder moderieren. Sie sollen hier die Möglichkeit bekommen sich kennenzulernen, Kontakte auszutauschen und ihre Netzwerke zu vertiefen. Klingt gut und wird erfolgreich, je mehr sich dazu anmelden!


Dies gilt auch für das krönende Finale des Wochenendes: Mit allen bundesweit angereisten Gästen sowie der Community aus der Region soll es ein extra CITO (GC3BYF8) mit bis dato unerreichter Beteiligung geben: an drei bis vier verschiedenen Standorten in Schwerte und Dortmund sollen die Waldgebiete von Müll befreit werden.


Das GecKo-Team arbeitet auf Hochtouren und entwickelt das Programm ständig weiter. Zu sehen ist dies auf der Konferenz-Homepage www.gecko-event.de, die nach fünf Tagen online bereits mehr als 700 Besucher (nicht Klicks) zählen konnte. Hier sei in jedem Fall das Abo des Newsletters empfohlen!